1971 Musigny Grand Cru; Faiveley [Domaine]. 

 1971 Musigny Grand Cru; Faiveley [Domaine]. die Geburt des Musigny war eine zangenartige: ein total durchnässter, bröseliger und stinkender Korken liess sich lange bitten, wurde jedoch letztlich fachmännisch fast am Stück von Ken aus dem Flaschenhals gezaubert; seinen Stinker hat er allerdings anfangs in der Flasche gelassen; neben der schlechten Füllhöhe gab es noch reichlich Depot; die Farbe war für einen Burgunder erstaunlich dicht, erste Brauntöne blieben trotzdem nicht verborgen; in der Nase deutlich über den Punkt, wenngleich ein Leichenschänder wie ich dies gerade noch als durchaus angenehm empfand, denn es gab da kein Liebstöckel oder Maggi, sondern sehr viel Sherry und Lack-/Firnis-Noten; im Mund süss und offen, fragil trotz noch erstaunlicher Kraft, der sich insbesondere in einem langen Nachhall manifestierte; während sich Ken und Bernhard aufgrund der Nase eher zum Trinken „zwingen“ mussten, empfand ich den Wein in seinem Gesamtbild als durchaus sehr angenehm; einig waren wir uns, dass der Musigny selbst neben einem grandiosen LLC 85 keine unmögliche Figur abgab, wenngleich natürlich die Nase ein deutliches Handicap war; eine einwandfreie Flasche wäre sicherlich ein sehr ernstzunehmender Gegner für den LLC gewesen und den Wein ohne Frage die Highend-Hürde klar überspringen lassen. Trotz der Nasenschwäche 93 Punkte