Weinprobe Burgund am 30.07.04 bei Horst 

 Am 30.07. konnten wir in gewohnter Runde mit zwei Neulingen, die sich als profunde Kenner erwiesen, elf vermeintlich kleine Burgunder bei Horst verkosten.Sechs Weine der Domaine Demougeot in Meursault, zwei Weine der Domaine Ecard und zwei Weine der Domaine Pavelot, beide aus Savigny, waren mit einem Ausreisser aus Fleurie zu beurteilen. Der Savigny blanc 2000 von Pavelot zeigte sich als sehr ausgewogener fruchtig, frischer Wein mit schöner Zitrusnote. Ein Wein, der einfach Spass macht und gut gekühlt auf jede Sommerterrasse passt. Der 2001 Meursault von R. Demougeot zeigte sich als Nachfolger schon etwas komplexer, gehaltvoller und wohl auch etwas eleganter. Das Holz ist zurückhaltend und der Wein wirkt kühl und tief. Sicher die 88 Punkte wert. Bourgogne rouge 2002 R. Demougeot Klar, präzis und gradlinig mit schöner Pinot Noir Nase, sehr weinig und mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Der 2000er Fleurie Les Mories von Chignard hingegen konnte mich nicht überzeugen. Das schöne Violett und die schöne Kirschnase versprachen mehr als er letztendlich halten konnte. Kein grosser Tiefgang, etwas kurz und mit etwas aufdringlicher Süsse für meinen Geschmack. Bestenfalls 82-83 P. Wenn ich mich recht erinnere, konnte er in der Runde keinen so richtig überzeugen. Beaune Les Epenottes aus den Jahren 97 und 2002 von Demougeot freute. Der 97iger war schon weit gereift und präsentierte sich als etwas zu stark extrahiert mit einer leichten Gemüsenote. Der 2002er hingegen war wohl der erste Knaller des Abends. Schöne granatrote Farbe, Nase noch verschlossen, mit schöner Frucht, klar und präzis gearbeitet, sehr harmonisch, sehr frisch mit guter Säure, die einiges Lagerpotenzial verspricht. 89-90 Punkte. Die beiden folgenden 1. Crus aus Savignys Les Narbantons und Les Jarrons 2002 von Ecard zeigten, dass die Domaine wieder erstarkt ist. Der Narbantons war tres pur, sehr frisch mit schöner Nase, die an Kirschen und rote Beeren erinnerte. Ein Wein mit Tiefgang, dessen Süsse schon jetzt guten Trinkgenuss garantiert. Der Les Jarrons war eine Spur aromatischer, etwas dunkler und mit kräftigeren Tanninen ausgestattet. Dabei zeigte er auch eine mineralische Note. Jetzt aber schon ziemlich verschlossen. Ein Wein zum Einlagern mit sehr gutem Potenzial, wohl 90-91 Punkte. Leider konnten wir den Jarrons von Ecard mit Pavelots Dominode aus dem gleichen Jahr nicht vergleichen, da Kork im Spiel war. Als Ersatz stellte Horst einen 2001er Savigny 1. Cru Les Peuillets von Demougeot zur Verfügung, der wohl alle überzeugen konnte. Sehr harmonisch, sehr elegant mit purer Pinot Noir Nase. Präzise Aromatik, schon sehr gut trinkbar und eigentlich gar kein 2001er. Für mich der schönste Wein des Abends. Dann die beiden Pommard Village Vignots aus 2002 und 1992 von Demougeot. Der 2002er mit Schokonote, toller Pinot Noir Nase, fleischig mit langem Abgang. Wohl auch 91 Punkte. Der 92iger hatte es im Nachgang dann etwas schwer. Sehr fleischig, mit massivem Tannin, gute Aromatik, aber etwas streng. Noch im Keller lassen? 89+P. Nach soviel erstaunlich guten, kleinen Burgundern hatte Horst noch drei Zugaben zu bieten. Einen 1996 G.V.Vielles Vignes von Serafin, der total überzeugte. Ein kraftvoller, mineralischer Gevrey. Noch etwas verschossen, aber mit guter Süsse, etwa im Mortet-Stil. 92 Punkte. Zum Schärfen der Sinne konnten wir den Abend bei einem Maximin Grünhaeuser Abtsberg 2001 und einem Rieslaner von Mueller-Catoir ebenfalls 2001 beschliessen. Wie immer eine gelungene Probe, die allen Spass gemacht hat.