1989 Richebourg Grand Cru; Romanee Conti, de la [Domaine] 

 1989 Richebourg Grand Cru; Romanee Conti, de la [Domaine] im Gegensatz zu seinem ungestümen Partner im Flight glänzte der Richebourg mit total konträren Eigenschaften: diese fast schon aufreizend wirkende Gelassenheit ob des Wissens um die eigene Stärke: der erste Schluck zum Abschluss eines langen Weinabends hatte mich binnen Sekunden mit beiden Füssen zurück auf der Erde. Da ruhte ein echter Riese in sich, der sich trotz der reisserisch wilden Anmache seines Flightpartners (2003 VR 1er Cru Les Beaux Monts) noch nicht einmal auch nur andeutungsweise aus der Ruhe bringen lässt. Was da im Glas vor mir war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, doch es war absolut klar: es ist gross,es ist grösser, es ist Halleluja! Reif, rein, klassisch und auf dem Weg zur perfekten Trinkreife; noch am nächsten Tag hatte ich diesen unglaublich intensiven Geschmack auf der Zunge; zwar ist er von der zu vermutenden Perfektion noch ein kleines Stück entfernt – ich wage mich, ihm die noch etwas vorstehende Säure anzukreiden – ansonsten aber ist das diese Art Burgunder, die auch den eingefleischtesten BDX-Jüngern das Fürchten lehren kann; da ist dieses schier unerschöpfliche Reservoir an Kraft, das immer vorhanden aber nie vordergründig ist, das ist diese spielerische Eleganz, die einem mit Leichtigkeit in die Tiefe führt; da ist diese unergründliche Finesse, die einem das saftige Fleisch auf den Rippen zeigt – unglaublich! Da ist diese Typizität in satter Reichhaltigkeit einfach vorhanden, von der so manche Winzer stundenlang predigen, ohne sie jemals in ihre Weinflaschen zu bekommen. All das – und noch viel mehr in einem Glas an einem lausigen Montag bei „perfekter“ Sommerwitterung für einen Weinevent. Das Jahr 89 habe ich vermutet, dass es denn gleich ein Richebourg von DRC ist so klammheimlich gehofft – ich danke dem grosszügigen Spender!! 97- 98 Punkte (steigend..). 14.8.06